Von Bädern und Bier

 

Nach einem Monat melde ich mich dann auch mal wieder. Ja ich lebe noch ( was bei den ganzen Stürmen hier in letzter Zeit schon eine Leistung ist ;)).

 

Nachdem wir auf der Südinsel angekommen waren – habe die Überfahrt mit der Fähre ohne größere Zwischenfälle überstanden, man erinnere sich an die grandiose Katamarantour in Calella...- machten wir uns auf den Weg nach Nelson. Dachte vorher irgendwie die Stadt würde am Meer liegen, was dann nur bedingt der Fall war (Shuttelbus war natürlich zu teuer für uns haha) aber trotzdem haben wir uns ein paar schöne Tage gemacht. Wir haben den Mittelpunkt Neuseelands besucht, waren in einer Kirche in der ein Weihnachtsbaum Contest stattgefunden hat. Verschiedene Organisationen und Vereine haben dort eine eigenen Weihnachtsbaum gestaltet und die Besucher hatten dann die Chance für den schönsten Baum abzustimmen. Haben dort auch noch einen kleinen botanischen Garten und einen Markt besucht … da war das Geld für Waffeln mit Eis dann plötzlich wieder da ;)

 

 

 

Danach ging es dann in den Abel Tasman National Park nach Marahau. Dort haben wir in einer Art Zelt geschlafen, jedoch waren darin richtige Betten. War mal eine coole Alternative zu den normalen Hostelzimmern. Auf jeden Fall war es echt schön dort. Man hatte das Meer praktisch direkt vor der Haustür. Allgemein besteht der National Park aus lauter kleinen Strandabschnitten, jeder schöner als der andere, goldener Sand, kristallklares Wasser... Ich habe dort eine Kajaktour gebucht, wo man zuerst ein Stück des Abel Tasman Coast Track läuft (wenn man ihn ganz läuft braucht man dafür circa 3-5 Tage) und danach den Weg auf dem Wasser mit dem Kajak zurück fährt. Wir hatten richtig gutes Wetter und konnten sogar Seelöwen sehen. Gegen Ende der Tour hat unser Guide unsere Kajake mit Hilfe einer Plane zu einer Art Segelboot umgebaut (ist jetzt so schwer vorstellbar, aber Bilder werden noch folgen), sodass wir praktisch eine Segeltour auch noch inklusive hatten. Am nächsten Tag hat es leider den ganzen Vormittag geregnet, jedoch konnten wir am Nachmittag nochmal ein bisschen wandern gehen und haben uns dann zum Apple Tree Bay begeben und dort einfach ein bisschen entspannt. Die Zeit dort war auf jeden Fall echt schön.

 

 

 

Am 23. Januar ging es dann weiter nach Westport. Auf dem Weg dorthin haben wir noch am Tauranga Bay angehalten, wo man von einer Aussichtsplattform wieder Seelöwen sehen konnte. Und man merkte auch direkt, dass wir nun an der Westküste angekommen waren, denn das Meer war schon sehr rau und die Wellen stark, aber gleichzeitig macht es das auch nochmal schöner. In Westport konnte man leider nicht wirklich viel machen. Wir wollten eigentlich zum Strand laufen, der auch nochmal 40 Minuten entfernt war, jedoch sind wir falsch abgebogen und dann zwar auch am Wasser gelandet, aber nicht dort, wo wir eigentlich hinwollten... Jedoch gab es dort ein deutsches Café, was natürlich direkt von uns besucht werden musste. War schon irgendwie komisch wieder auf Deutsch zu bestellen haha. Also ja man merkt, unser Geld geht wenn, dann für Essen drauf ;) Wobei wir inzwischen bei einem Wocheneinkauf von 8 Dollar pro Person angekommen sind (ach die guten 75ct Nudeln) aber dazu gleich.

 

 

 

Am nächsten Tag kamen wir dann in Greymouth an. Unsere zweite Heimat nach Rotorua für längere Zeit. Diesmal für 5 Wochen. Inzwischen bin ich schon über 3 Wochen hier und es ist immer wieder krass wie schnell die Zeit vergeht. Wir kamen hier eigentlich mit dem Wissensstand an, dass wir von 9-5 in einem Hotel als Housekeeping Staff arbeiten würden. Wenn man logisch nachdenkt hätte das einem schon komisch vorkommen müssen, da ja normalerweise die Gäste um 2 Uhr einchecken. Jedoch dachten wir uns erst mal nichts dabei. Dann kamen wir dort an und waren an unserem ersten Tag um 3 Uhr fertig. Nachdem wir uns mit anderen Mitarbeitern dort unterhalten hatten, fanden wir heraus, dass auch manch anderen erzählt wurde, dass die Arbeit bis 5 Uhr wäre, vermutlich um Leute anzuwerben, die mehr Arbeitsstunden brauchen. Verstanden haben wir es bis heute nicht. Jedenfalls waren wir erst mal etwas deprimiert, da wir mit einem 8 Stunden Job und somit auch mit mehr Geld gerechnet hatten. Aber da wir uns ja zu helfen wussten, gingen wir in verschiedene Bars und Cafés, in der Hoffnung noch einen Job für den Abend zu ergattern. Und tatsächlich hatten wir Glück und das Railway Hotel würde uns eine Chance geben, und das ohne jegliche Erfahrung und nur für eine kurze Zeit. Julia für das Restaurant und mich für die Bar. Ja gut, der erste Tag endete im Desaster (reden wir nicht mehr darüber; Kunden können ganz schön doof werden, wenn sie mal etwas länger auf ihr Bier warten müssen), aber inzwischen funktioniert es eigentlich ganz gut, nachdem ich meine Bierzapftechnik umgestellt habe. Die Leute, die dort sind, können einem manchmal schon echt auf die Nerven gehen, aber immer schön lächeln und nicken. Bin aber auch ganz froh, dass ich nur dreimal die Woche dort bin, denn die Arbeit im Hotel ist anstrengender als man es sich vorstellt. Julia konnte leider nur einmal im Restaurant arbeiten, da zuerst das Fenster durch einen Sturm zerstört war und dann der Richter die Schlösser ausgetauscht hat, da die Besitzerin anscheinend die Miete nicht gezahlt hat und der Vertrag ausgelaufen ist und das Restaurant deswegen zur Zeit geschlossen ist, ja gut was soll man dazu sagen.

 

Aber jetzt zur Arbeit im Hotel. Wir arbeiten entweder im Ashley Hotel in Greymouth oder im Punakaiki Resort in Punakaiki, da diese zur selben Hotelkette gehören. Es gibt immer Zweier oder Dreier Teams, wobei einer für das Bad, der andere für die Betten und der letzte für die Küche und das Staubsaugen zuständig ist. Die Küche ist definitiv der beste Job, jedoch bin ich zu 99% der Fälle für das Bad zuständig. Also es gibt schlimmeres, aber man kann sich trotzdem besseres vorstellen. Heute waren es dann auch mal wieder 20 Bäder für mich. 20 Waschbecken voller Zahnpasta, 20 Duschen, die von oben bis unten komplett nass sind. Wie kann man bitte duschen, dass sogar die Wand ÜBER dem Duschkopf nass ist ? Oder noch schlimmer: voll schwarzem Sand, sieht man ja in einer weißen Dusche auch überhaupt nicht, wenn es nicht richtig geputzt ist. Und dann auch noch mit normalen Glasscheiben, wo man jeden Fingerabdruck dran sieht. Jap macht durchaus Spaß. Dann warten noch 20 Toiletten auf einen (Details werden an dieser Stelle ausgelassen, nur eine Sache: hat was, wenn das Hotel ein Wasserproblem hat, dass das Wasser sich immer wieder Gelb verfärbt, ist in einer Toilette jetzt nicht so von Vorteil...), 20 Böden voller Haare, die gewischt werden müssen, 40 Toilettenpapierrollen, die gefalten werden müssen, 120 alte Handtücher die hinaus und 120 neue Handtücher die hinein gebracht werden müssen (gefalten und nur mit den runden, nicht mit den offenen Seiten nach unten, wenn ihr versteht was ich meine;)), 20 Mülleimer die entleert werden müssen ( bin irgendwie auch nicht so in der Lage Plastiktüten auseinander zu bekommen;)) ach ja und Shampoo, Spülung, Seife und Duschhaube muss ja auch noch jeder Gast bekommen... Spaß bei der Arbeit ist hier angesagt ! ;) Aber nein, so schlimm, wie es sich jetzt hier anhört ist es nicht. An sich ist es eigentlich ganz in Ordnung, die Kiwifarm war hundertmal schlimmer und das Geld brauche ich ja immernoch, also muss ich da wohl durch. Das Gute ist, dass wir sonst nicht wirklich viele Ausgaben haben (der einzige Nachteil, wenn McDonalds 10 Meter entfernt ist) und wirklich günstig einkaufen, da man sonst hier auch wirklich nicht viel machen kann, wenn man kein Auto besitzt. Aber das Hostel ist echt schön hier, weshalb es dann auch nicht so schlimm ist, dass wir viel Zeit im Hostel verbringen und für unseren Geldbeutel besser ist es allemal:). Werde hier noch bis Anfang März bleiben und dann geht es endlich wieder auf Reisen, denn dann brechen ja auch schon meine letzten 2 Monate an.

 

 

 

Bis dahin

 

 

 

Nina

 

Bilder kommen noch 

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Kommentare: 1
  • #1

    Annette (Samstag, 17 Februar 2018 17:30)

    Hallo Nina, ich freue mich immer, wenn du mir schreibst, dass es hier was Neues gibt !
    Ich habe aber auch zwischendurch mal hier vorbeigeschaut.
    Also, wenn du soviel tolle Arbeit verrichtest, dann kann sich Silke ja freuen, wenn du wieder daheim bist...... dann läuft der Haushalt ja von alleine.... ;-)
    Ich freue mich, dass du immer wieder Arbeit findest und auch zwischendurch dich erholen kannst.
    Hier bei uns ist so richtig Mistwetter, Regen, Schnee, Schneeregen, Regen.....ab und zu mal Sonne, aber naja, das wird wieder....spätestens wenn du wieder heimkommst.

    Liebe Grüße von uns allen, bald musst du uns wieder ertragen :-)