Ein schmerzhafter Beginn auf der Farm

 

2.4

 

Meine Zeit in Neuseeland neigt sich langsam dem Ende zu. Habe noch genau 4 Wochen hier und diese werden anders verlaufen, als ich es mir gewünscht hätte, aber dazu später.

 

 

 

Die Tage in Queenstown habe ich größtenteils im Bett verbracht, da ich leider wieder krank geworden bin. Dann ging es nach Dunedin, wo es mir dann zum Glück wieder besser ging. Man konnte dort echt viel machen. Habe deswegen meine 3 Tage dort so gut es geht genutzt. Ich war im Settlers und im Otago Museum, in der Art Gallery, an der berühmten Railway Station, in der St. Pauls Cathedral, in der ersten Kirche Otagos, habe die steilste Straße der Welt und eine weitere Kunstausstellung besucht, war im chinesischen und im botanischen Garten, in der Cadbury World (eine Schokoladenfabrik), auf dem Farmers Market und am St. Kilda Beach. Und das alles zu Fuß, mal wieder.

 

 

 

Nach einem weiteren Übernachtungsstopp in Queenstown ging es zum Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands. Was wiederum auch bedeutete, dass ich ab nun wieder auf dem Weg Richtung Norden war.

 

Als ich also nun dort ankam, war das Wetter echt schön, aber ich beschloss nur eine kurze Wanderung zu einer Aussichtsplattform zu machen (Kea Point), da ich 3 Tage dort war und somit Zeit hatte. Ich nahm mir vor am nächsten Tag den Hooker Valley Track zu laufen. Doch es regnete in Strömen, mit heftigem,eisigem Wind. Der perfekte Tag also um 4h wandern zu gehen. Gegen Nachmittag wurde es besser, also entschied ich mich doch loszugehen (man ist ja nur einmal hier^^). Auch, weil ich mir nicht sicher war, ob es am nächsten Tag nicht noch schlimmer sein würde. Also zog ich los: beste Wetterbedingungen (wenn sich die Regentropfen wie Messerstiche anfühlen, hat man definitiv den richtigen Tag ausgesucht) CHECK, beste Wanderhose CHECK, beste Mütze (auf der Lachsfarm geschenkt bekommen, meine Rettung) CHECK, bester Schirm (nach der ersten Windböe hoffnungslos überfordert) CHECK, riesen Wolke über dem Berg CHECK. Aber all dies konnte mich nicht aufhalten. Nächster Tag: strahlender Sonnenschein. Aber trotz allem war es schön dort.

 

 

 

Dann ging es zum Lake Tekapo, meine 140 Dollar Übernachtung, weil alles andere komplett ausgebucht war. Es regnete mal wieder und war kalt, also machte ich das beste daraus und ging in die Tekapo Springs. 36-38 Grad warme Becken. War definitiv sehr entspannend und angenehm nach dem vielen Laufen der letzten Wochen.

 

 

 

Dann ging es nach Christchurch, die Stadt die vor sieben Jahren so schwer von dem Erdbeben zerstört worden war. Heute gleicht die Stadt einer einzigen Baustelle. Überall wird mit neuen Einkaufscentern geworben, davon zusehen ist allerdings noch nicht viel. Zahlreiche Geschäfte sind geschlossen und Gebäude stehen komplett leer. Manche werden nur von Balken zusammengehalten. Hat mich doch etwas erschrocken, dachte die Stadt wäre schon viel weiter wieder aufgebaut. Wird wahrscheinlich noch etliche Jahre dauern. Und es ist ja nicht so, dass es seit dem über 11 000 Nachbeben gab, es ist nur eine Frage der Zeit bis es wieder zu einem schweren Erdbeben kommt.

 

War dort dann im Canterbury Museum, in der Art Gallery, auf dem Ostermarkt, in einer Ausstellung über das Erdbeben, im botanischen Garten, auf den Port Hills und etwas außerhalb in der Stadt im Vorort Lyttelton.

 

 

 

Am 26.3 wurde ich dann von meiner neuen Gastfamilie abgeholt. Sie wohnen 40 km von Christchurch entfernt. Ich bin hier drei Wochen und sollte eigentlich den Nachbarn mit den Pferden helfen. Meine Aufgabe sollte eigentlich sein die Pferde zu reiten, da sie zu wenig Zeit dafür haben. Dann kam mein erster Arbeitstag und gleich auch mein letzter. Ich sollte antraben doch das Pferd ist aus irgendwelchen Gründen plötzlich losgerast. Ich hätte mich sicher halten können, wenn die Frau den Sattel richtig nachgegurtet hätte, denn der Sattel begann an der Seite runterzurutschen und ich mit ihm. Im rasenden Galopp bin ich also auf den Boden geklatscht. Fazit der ganzen Geschichte ist, dass ein Stück meiner Schulter abgebrochen ist. Es muss zum Glück nicht operiert werden, jedoch muss ich die ganze Zeit eine Schlinge tragen und meinen Arm wirklich bewegen kann ich sowieso nicht. Was auch wiederum bedeutet, dass ich nicht arbeiten kann. Die Leute hier waren zum Glück so nett, dass sie mich nicht rausgeschmissen haben, jedoch sitze ich schon seit einer Woche darum und mache nichts. Morgen muss ich nochmal zum röntgen. Wenn es ein bisschen mehr verheilt ist, soll ich vielleicht mit einer Hand dann was streichen, mal sehen. Jedoch kann ich meine ganzen Sachen nicht mehr tragen, was durchaus ein Problem ist. Das Delfinschwimmen muss jetzt leider auch ausfallen... Das einzig Gute daran ist, dass es nicht am Anfang meiner Reise passiert ist.

 

 

17.4

 

 

 

Die letzten 2 Wochen sind angebrochen. Die Farm habe ich gestern verlassen. Nachdem es meiner Schulter besser ging, habe ich angefangen den Zaun zu streichen. War dann doch froh, dass ich was tun konnte, da ich ja eigentlich zum arbeiten dahin gekommen bin. Trotz meines Unfalls war es eine schöne Zeit dort, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte. Leider kann ich meinen Arm noch nicht so bewegen, wie ich mir das vorgestellt hab, weshalb ich die doofe Schlinge noch mindestens 3 Wochen anziehen muss -.-. Muss nun mehrere Taxen bestellen, um von A nach B zu kommen, aber ändern kann ich jetzt eh nicht mehr. Übermorgen geht es dann weiter nach Kaikoura.

 

 

Bis dann

 

Nina

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Annette (Donnerstag, 19 April 2018 19:44)

    Hallo Nina, das war ein richtiger Schock, als Silke mir von deinem Unfall berichtet hat, aber immerhin wurde nicht operiert ! Wir hoffen sehr, dass sich deine Schulter wieder richtig erholt und alles gut wird, Dein Bericht ist wieder interessant und die Bilder auch. Du hast die Schokoladenfabrik erwähnt.....ach ja, da wäre ich auch hin.... nur Schokolade ist richtiges Essen ;-)
    Wir wünschen dir noch eine schöne Rest-Zeit in diesem tollen Land und komm gut heim , wir warten schon alle auf dich <3 Ganz liebe Grüße und dicken Kuss von Annette und Co.